Das erste Windrad zur Stromerzeugung ist bereits 130 Jahre alt – seitdem nutzen die Menschen Windenergie zur Stromerzeugung. Heute stecken Windkraftanlagen voller Hightech mit ihren gigantischen Kupferspulen im Inneren und Glasfaserauskleidung der Rotorblätter, um Korrosion vorzubeugen. „Größer, länger, schwerer“, lautet die derzeitige Maxime der Windkraftanlagenbauer.

In Deutschland gibt es aktuell ca. 30.000 On- und Off-Shore-Windenergieanlagen, die um die 19% unseres Energieverbrauchs decken. Neuere Anlagen (Typ E82), wie sie in der Nähe von z. B. in der Anlage Falkental bei Berlin zahlreich aufgestellt wurden, messen 138 Meter Höhe bis zur Nabe und verfügen über Rotoren von 83 Metern, mit denen sie bei guter Windsituation bis zu 5.000 Megawattstunden pro Jahr produzieren, entsprechend dem jährlichen Strombedarf von bis zu 1.200 Haushalten. Eine solche Anlage startet ab einer Windgeschwindigkeit von 2 Metern pro Sekunde starten diese Anlage automatisch mit der Stromproduktion.

Was genau ist Windenergie?

Fast jedem bekannt sein dürften die umgangssprachlich als Windräder bezeichneten Windkraftanlagen. Diese oft einzeln oder in Windparks stehenden Anlagen finden sich häufig auf Anhöhen oder auch im Wasser stehend bzw. wie in Mitteldeutschland auf vielen freien Flächen, wo sie regelmäßig starkem Wind ausgesetzt sind. Vereinfacht gesagt wandeln die Windkraftanlagen die Energie des Windes in Rotationsenergie um, die auf einen Generator übertragen wird, der dann den so erzeugten Strom in das Stromnetz einspeist.

Eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle?

Ja, das ist die Windenergie definitiv und sie zeichnet sich durch zahlreiche weitere Vorteile auf:

• Geringe Landnutzung bei der Aufstellung
• Kein Wasser und kein Kraftstoff erforderlich bei der Aufstellung
• Keine Luftverschmutzung
• Positive ökonomische Auswirkung durch die Schaffung von Arbeitsplätzen
• CO2-freie Erzeugung des Stroms

Die Windenenergie ist eine natürliche Ressource, die generell betrachtet fast überall verfügbar ist. Da in Deutschland der komplette Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien gesetzlich beschlossen ist und die Gesetzeslage entsprechend noch ausgeweitet wird, ist Windenergie als Teil der natürlichen nicht endlichen Ressourcen ein nicht außer Acht zu lassender Bestandteil. 

Standortwahl

An den richtigen Standorten ist Wind nahezu immer verfügbar und steht frei zur Verfügung. Optimale Standorte für Windturbinen sind weite Freiflächen wie Felder, wo der Wind ungebremst und nicht turbulent ist. Das ermöglicht besonders hohe Wirkungsgrade der Turbinen und zusätzlich den Landwirten der Felder, einen Beitrag zur Umwelt zu leisten sowie Geld zu verdienen, indem sie Stellflächen an Energieversorger vermieten oder gar selbst Windturbinen installieren und die erzeugte Energie verkaufen.

Energiekosten

Da für die Windenergie kein Brennstoff benötigt wird und die Turbinen über 20 Jahre lang sicher betrieben werden können, ist der Strompreis für Windkraftanlagen niedrig, stabil und unabhängig von schwankenden Brennstoffpreisen. 

 Windkraftanlagen wären die perfekte erneuerbare Energiequelle, gäbe es nicht auch ein paar Nachteile. 

Was spricht gegen Windkraftanlagen?

• Wind ist keine konstante Ressource. Das Windaufgebot variiert jedoch im Jahresverlauf stark mit Stürmen und totaler Windstille. Damit ist eine zuverlässige Energieproduktion durch Wind selten gewährleistet, weil eine Windkraftanlage nur Strom erzeugt, wenn auch Wind in einer gewissen Stärke weht. Hinzu kommt, dass Windenergie als solche nicht speicherbar ist, sondern direkt in Strom umgewandelt – und dementsprechend ins Netz eingespeist – werden muss. Um Leistungsschwankungen ausgleichen zu können, braucht es weitere Systeme, die sowohl überschüssige Energie speichern als auch Tiefstände auffangen zu können. Somit steigen allerdings auch die Kosten am Gesamtsystem.

• Standort. Die Auswahl des Standortes ist mitunter eine echte Herausforderung. So ist der Schwierigkeitsgrad auf z. B.  Bergen, wo der Wind besonders stark ist, deutlich höher. Auch die direkte Nähe zu Wohngegenden ist keine gute Standortwahl, da störende Geräusche sowie Schattenwurf zum Problem werden können. Per se sind optimale Windstandorte fern von Städten, weil Gebäude und andere Strukturen den Luftstrom behindern. Der städteferne Bau wiederum macht aber eine entsprechende Infrastrukturbau zur Überbrückung der Entfernung notwendig macht, die die Umwelt schädigt oder natürliche Lebensräume stört wie jeder andere Großbau. Schadensbegrenzend wirken hier Rekultivierungsprojekte.

• Geräuschentwicklung. Neben dem hörbaren Bereich stört auch der durch Windkraftanlagen entstehende Infraschall, so dass Windkraftanlagen generell nicht zu nahe an bewohnten Gebieten gebaut werden können. Hohe Rotorzahlen erzeugen Geräusche sowohl im hörbaren Bereich als auch Infraschall. Aufgrund dieses Lärms können Windkraftanlagen nicht zu nahe an bewohnten Gebieten gebaut werden. Beschwerden über Infraschall sind immer wieder in der Diskussion, weil die starke Wahrnehmung der Geräuschentwicklung auch durch psychologische Faktoren bedingt sein kann, die den tatsächlichen Schalleinfluss unter Umständen übersteigen. Tatsache ist, dass Windturbinen strengen Kontrollen unterzogen werden und nicht die einzigen Erzeuger von Infraschall sind (auch Autos tun dies).

• Flackereffekt durch Schattenwurf. Der Schatten der Rotorblätter einer horizontalachsigen Windturbine dreht sich sehr schnell über den Boden und kann dadurch einen Stroboskop-Effekt erzeugen, der bei Mensch und Tier Unwohlsein auslösen kann. Somit ist das Aufstellen einer Windkraftanlage neben Tierweiden oder Wohnhäusern ein entsprechend kritischer Aspekt. Bei Pflanzen besteht dagegen kein Unterschied und tierfreie Felder sind nicht betroffen.

• Radarstörungen. Windkraftanlagen stellen wie alle großen Türme eine Störung für Radar mit daraus resultierenden weiteren Einschränkungen für den Bau in der Nähe von Flughäfen und Militärbasen.

• Schäden am Tierreich. Vögel und Fledermäuse können durch Kollisionen mit den sich schnell bewegenden Rotorblättern einer Windkraftanlage verenden. Diese negativen Auswirkungen lassen sich jedoch durch eine gute Standortwahl und unter Beachtung der Migrationsrouten von Tieren sowie außerhalb der Reichweite ihrer Nistplätzen minimieren, so dass sie nicht schädlicher als Wolkenkratzer vergleichbarer Größe wirken.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Nachteile von Windkraftanlagen in der Planungsphase durch eine adäquate Standortwahl sowie ggf. Auswahl einer passenden zusätzlichen Energiequelle (üblicherweise Solar) erheblich bis ganz beseitigt werden können. Inzwischen gibt es für jede Situation die richtige Kombination von Windkraftanlagen mit anderen Systemen, um den eigenen Bedarf zu decken für eine autarke Stromversorgung sowie für die Energieerzeugung für städtische Regionen. Selbst moderne Schiffe kehren zur Windkraft zurück, nicht über herkömmliche Segel, sondern sogenannte Flettner-Rotoren, die Schub erzeugen. Dadurch sinkt der Kraftstoffbedarf erheblich. Auch Segelyachten sind bereits mit kleinen Windkraftanlagen ausgestattet für den benötigten Strom an Bord.

Ist Wind für Sie auch eine optimale natürliche Energiequelle mit ihren vielen Vorzügen? Lassen Sie sich von uns zu weiteren Details beraten. Auch im Bereich Windenergie setzen wir höchste Qualitätsstandards und achten zusammen mit unserem erfahrenen Kooperationspartner auf eine geprüfte wie ökologisch nachhaltige Umsetzung.